Kompetenzorientierte Ausbildung – Schritt für Schritt erklärt
Teil 1: Einführung
Der Begriff „kompetenzorientierte Ausbildung“ kursiert seit einigen Jahren im Bildungsbereich. Aber was sind Kompetenzen eigentlich genau und wie setzt man eine kompetenzorientierte Ausbildung überhaupt um? Im Rahmen dieser kleinen Newsletter-Serie möchten wir Ihnen zeigen, welche Begriffe mit der kompetenzorientierten Ausbildung verbunden sind und wie Sie ein solches Training Schritt für Schritt planen und umsetzen können. Dazu erfahren Sie in diesem Artikel, welche zentralen Vorstellungen mit dem Thema verbunden sind. In den nächsten Beiträgen erfahren Sie, wie man relevante Handlungssituationen und Handlungsfelder findet (Teil 2), wie man diese in Lernfelder (Teil 3) bzw. Lernsituationen (Teil 4) überführt und wie man abschließend aus dieser Planung eine gute Ausbildung (Training, Schulung, Weiterbildung) durchführt (Teil 5).
Im Mittelpunkt der kompetenzorientierten Ausbildung steht der Begriff „Kompetenz“. Nach der zugrundeliegenden Lerntheorie (moderater oder gemäßigter Konstruktivismus) können solche Kompetenzen nur erworben werden, wenn sich Lernende diese aktiv erarbeiten. Eine direkte Wissensvermittlung von der Lehrperson zu den Lernenden ist nur eingeschränkt möglich. Vereinfacht ausgedrückt kann man „Kompetenzen“ mit Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnissen beschreiben. Da aber neben dem Wissen und Können auch die Bereitschaft gehört, das Gelernte anzuwenden, nimmt auch die Motivation einen hohen Stellenwert in der Betrachtung ein. Aus diesen Ansätzen folgt, dass die kompetenzorientierte Ausbildung den Schwerpunkt erstens auf die Fähigkeiten und Kenntnisse legt, die die Lernenden am Ende eines Lernabschnittes können sollen (die Ausbildung wird also vom Ende her gedacht) und zweitens findet eine Verschiebung vom Lehren zum Lernen durch Aktivierung, eigenständiges Problemlösen und Reflexionsphasen statt.
Dazu muss man allerdings erst einmal wissen, welche Kompetenzen am Ende einer Ausbildung benötigt werden, weshalb wir uns im nächsten Teil auch mit dem Auffinden relevanter (betrieblicher) Handlungssituationen beschäftigen werden.